DÜRERS MYSTERIEN. RÄTSEL IN SEINEM GRAPHISCHEN WERK

12. Dez. 2014 – 22. März 2015
http://www.wallraf.museum/

Zu den bahnbrechenden Neuerungen um 1500 gehört die Entwicklung der Druckgraphik zu einem selbständigen künstlerischen Medium. Albrecht Dürer erreichte in kürzester Zeit nicht nur eine bis dahin ungeahnte Virtuosität in allen graphischen Techniken, er etablierte auch eine Vielzahl von Bildgattungen, mit denen er das Feld der bildenden Künste erheblich erweiterte. Während die zahlreichen Bilderserien (etwa zum „Marienleben“) traditionelle Bildthemen neu variieren, bleiben manche Einzelblätter in hohem Maße rätselhaft. Diese Kupferstiche, Holzschnitte oder Eisenradierungen von höchster Qualität zeigen oft Darstellungen, die die Antike anklingen lassen: Die Gestalten erscheinen nackt oder in antikisierender Bekleidung und sind in Posen oder Handlungen wiedergegeben, die an die Götter und Helden der klassischen Mythologie erinnern. Jedoch lassen sich diesen Blättern nur selten konkreten Themen zuordnen. Offensichtlich fordert Dürer den Betrachter dazu auf, sich auf seine Mysterien einzulassen, um in ihrer Deutung den eigenen Intellekt zu erproben, damals wie heute.